Seit sich mein Windows 10 auf Version 1803 befindet, habe ich mit einigen Builds echt dermaßen Probleme, dass ich vor meinem Rechner in feinster Rumpelstielzchenmanier herum fluche.
Schuld daran? Wohl in erster Linie Intel. Denn mein Core i7 2600K ist von der Meltdown und Spectre Sicherheitslücke betroffen. In zweiter Linie ist auch Microsoft mit Windows 10 Schuld an meinen Flüchen. Denn man kann nicht mal bei der Pro-Version Updates ausschließen. Generell ein Unding, wenn man den Rechner zum Arbeiten benötigt, der sich bei einem bestimmten Update im wahrsten Sinne im Minutentakt verabschiedet. Mal ist ein systemkritischer Prozess abgeschmiert, mal gab es einen Fehler beim Speicherzugriff. Zurücksetzen auf eine ältere Version hatte vor einigen Wochen schon ohne Probleme funktioniert, also kopfschüttelnd das Prozedere noch einmal durchgeführt. Nur dieses Mal half es nicht. Anschließend schmierten mir meine Tabs in Chrome ab. Alle. Sekündlich. War nicht zu gebrauchen. Meine Java-IDE ließ sich nicht mehr starten, weil die Umgebungsvariable für das Java SDK nicht mehr erkannt wurde und Office schloss sich einfach von selbst und wollte – erfolglos – repariert werden. Seit welchem Build genau ich diese Probleme hatte, kann ich nicht sagen, weil es mir innerhalb von zwei Tagen zu viel wurde. Normales Arbeiten war definitiv nicht möglich und tabula rasa angesagt. Sprich: Alles neu.
Also ISO für Version 1803 gezogen, USB Stick präpariert, installiert und kurz darauf kam ein Update, brachte Windows auf Build 17134.228 (Update KB4343909). Da fingen die Probleme wieder an. Stichwort: Zwangsupdate. Als Ventil hat Microsoft auf Twitter ein paar entsprechende Tweets von mir bekommen. Interessiert hat die das vermutlich nicht, dafür war bei mir Dampf abgelassen.
Nun ist der Kasten neu aufgesetzt und in Version 1803 auf Build 17134.112. Doch auch dort verschwinden die Probleme nicht. Während ich das hier schreibe, ist mir der Rechner mindestens ein weiteres Mal in den Bluescreen gegangen.
Meine einzige Hoffnung, die ich bis zum Update auf 1809 hege, ist das Ausblenden diverser Updates, die mir halbgare Lösungsansätze für Meltdown und Spectre liefern wollen. Da Windows den Benutzer nicht mit sinnvollen Funktionen belästigen möchte, kann man Updates nicht mehr im Updateverlauf ausblenden, wie das noch unter Windows 7 – und 8.1? – der Fall war. Eine kurze Recherche später brachte eine microsofteigene Seite ans Licht, die einen Download anbietet, mit dem man problematische Updates ausblenden kann. Blöd: Man muss das Update vorher händisch deinstallieren, um es ausblenden zu können. Ansonsten können wohl auch ausstehende, noch nicht installierte Updates damit detektiert und ausgeblendet werden.
Um die installierten Updates anzuzeigen, Windowstaste drücken, “windows update-einstellungen” eingeben, mit Enter bestätigen und Updateverlauf anzeigen lassen.
Hier nun Updates deinstallieren und im folgenden Fenster…
…das belastende Update rechtsklicken und deinstallieren. Leider lassen sich nicht immer alle Updates deinstallieren. In der Liste bei mir ist auch ein Update drin, das im Updateverlauf nicht gelistet ist und sich auch nicht deinstallieren lässt (KB4284835, entspricht Build 17134.112).
Anschließend die heruntergeladene Datei (wushowhide.diagcab) ausführen und…
…auswählen, ob man ein Update aus- oder einblenden möchte.
Sollen Updates für die Installation ausgeblendet werden, kommt eine Auswahl. Hier bitte das gewünschte Update anhaken – bei mir KB4343909 – und auf Weiter bestätigen.
Anschließend wird die Liste der bearbeiteten Updates angezeigt und das Programm ist durch.
Wer möchte, kann sich den Bericht auch in ausführlicher Variante anzeigen lassen – im Vorigen Bildschirm unten auf den entsprechenden Link klicken. Weiter beendet auch die die Prozedur und das Update ist Geschichte.
So erfreulich die meiner Meinung nach angestrebte Updatepolitik von MS ist, so erbärmlich ist das Fehlen der Funktion, Updates von der Installation ausnehmen zu können.
Bleibt also abzuwarten, was sich da noch tut, natürlich im positiven Sinne. Vielleicht hat MS sich mit Version 1809 die Mühe gemacht, die Updates anzupassen und Fehler zu beheben. Oder die Finger ganz von Patchversuchen für Metldown und Spectre gelassen. Ist zwar nett gemeint, aber bescheiden umgesetzt. Auf meinem Laptop mit Version 1803 auf Build 17134.165 geht es übrigens auch nicht ganz fehlerfrei zu, auch wenn da mit einem i7-6500U eine etwas neuere CPU als im Desktop werkelt. Betroffen ist der Prozessor von Meltdown und Spectre gleichermaßen.
Tja, da kann ich nur den Tipp geben:
„WUMTWrapperScript“ zu finden im MyDigitalLife-Forum
Deaktiviert zuverlässlich Windows Update – und zwar so, dass der normale Admin oder Software Dritter den Service nicht wieder aktivieren kann .
Zusätzlich wird für Windows Defender ein Task installiert um die eigenen Updates herunterzuladen und zu installieren.
Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit mit dem WUMT (Windows Update Multi Tool) im VORFELD Updates auszublenden, bzw auch selektiv herunter zu laden und zu installieren.
Die ZIP-Datei enthält sowohl eine installierbare als auch eine portable Version des Toolpakets.
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Danke für den Hinweis! Klingt auf jeden Fall nach einer guten Lösung für die fehlende Funktion von Windows Update. Behalte ich persönlich definitiv im Hinterkopf und probiere das mal aus, wenn es akut wird und gar nichts mehr hilft.
Generell beheben Updates auch andere vorhandene Probleme. Und in der Vergangenheit hat MS krass fehlerhafte Updates später auch entsprechend nachgearbeitet. Das Problem bei meinem alten i7 2600K dürfte einfach sein, dass die Updates für Meltdown und Spectre verdammt unterschiedliche Reaktionen hervorrufen können. Ich müsste also entweder komplett auf Updates verzichten – Woher weiß ich dann, ab welchem Update meine Kiste wieder produktiv nutzbar ist? – oder ich gehe das Risiko ein und behalte die Updates im Auge.
Heute Vormittag z.B. hatte ich auf 1803 Build 17143.228 noch 11 Bluescreens aus diversen Gründen (siehe Twitter: https://twitter.com/icancompute/status/1034017700593459200 und weitere…). Dann kam das angeblich Unheil verheißende Update KB4100347, welches für einige Probleme sorgen soll. Ich hatte mit dem frischen ohnehin instabilen System nichts zu verlieren und habe es einfach mal regulär installiert. Und was soll ich sagen: Seit dem nicht einen Bluescreen mehr gehabt. Toi toi toi. Minus mal minus gibt vielleicht auch hier plus, wer weiß. ;-)
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„Und was soll ich sagen: Seit dem nicht einen Bluescreen mehr gehabt. Toi toi toi.“
Yep, die trügerische Sicherheit kenne ich zur Genüge…
Gruß von Murphy
;-)
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Murphy ist wohl in Urlaub, oder schaut bei jemand anderem vorbei. Nur einen Bluescreen seit dem Update bis heute. Kein Vergleich zu vorher. :)
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