Wer sich ein bisschen vielfältiger mit Themen der Informatik beschäftigt, hat vielleicht schon einmal mit Microsofts VM Lösung Hyper-V herum experimentiert. Seit Windows 10 können Besitzer der Pro-Variante – und höher – über die Programme und Features (links im Fenster Windows-Features aktivieren oder deaktivieren) das Feature Hyper-V installieren. Kostenlos. Microsoft stellt damit ein prima Programm als Alternative zu Virtual Box und VMWare Player zur Verfügung.
Wer sich dazu parallel noch ein wenig mit dem Programmieren von Android-Apps beschäftigt, der kommt durchaus in die Situation, feststellen zu müssen, dass der Android Emulator auf Basis von Intel® Virtualisierungstechnik (VT-x) (geht von der CPU aus und muss sowohl für Hyper-V als auch alle anderen VMs hardwareseitig unterstützt werden) arbeitet. Genauso wie Hyper-V. Klar kann ich mir vorstellen, dass professionelle Programmierer Hyper-V nicht wirklich benötigen, weshalb sich das Problem so nicht oft ergeben dürfte. Wer aber vielleicht in einer Ausbildung steckt oder in seiner Freizeit beides aus eigenen Interessen nutzt, der könnte durchaus vor diesem Problem stehen.
Wer nun weder auf das eine noch auf das andere verzichten möchte, wird – sofern Hyper-V zuerst installiert wurde – beim Starten des Android Emulators darauf hingewiesen, Hyper-V doch bitte zu deaktivieren. Bei einem Klick auf den Link in besagtem Hinweis in Android Studio wird der dazu nötige Befehl für die CMD angezeigt.
In der Admin-CMD wird mittels BCDEdit – ehemals Bootcfg – der Starttyp von Hyper-V mit diesem Befehl einfach deaktiviert. Hyper-V lässt sich zwar weiterhin normal starten, beim Booten einer VM streikt das Programm jedoch mit dem Hinweis, der Virtualisierungsdienst von Hyper-V sei nicht gestartet. Entgegen der logischen Vermutung, der Dienst ließe sich statt mit off mit on am Ende des Befehls wieder starten, wird enttäuscht. Aber keine Sorge, es ist nur ein anderer Parameter. Nämlich Auto.
In jedem Fall ist leider ein Neustart des Rechners vonnöten, um die Änderung wirksam werden zu lassen. Zugegeben, lästig zwar, aber wer nicht auf eines der beiden Programme verzichten mag, kann sich damit zumindest behelfen. Ich persönlich werde wohl zukünftig des Öfteren mit Android Studio als mit Hyper-V arbeiten, weshalb ich Hyper-V wohl meist deaktiviert haben werde. Im Vergleich zu VMware Player und VirtualBox wird Hyper-V jedoch meine bevorzugte VM-Umgebung bleiben, da ich sie wesentlich einfacher zu handhaben finde.