Unter Windows geht prinzipiell ja schon mal alles. Viel von alles hat Windows mittlerweile auch an Bord. Nur ist alles eben auch meist gut versteckt. Die windowseigene Hilfe ist da eher wenig hilfreich, schlägt sie statt dem entsprechenden Stichwort doch gerne mal vor, per Remoteverbindung einen Bekannten um Hilfe zu bitten. Google ist da dann doch komfortabler.
Wiederherstellungspartition löschen
Ich hab im Zuge einer Bastelei gleich zwei Hürden gemeistert. Die Wiederherstellungspartition von Festplatten auf Laptops nervt mich ja immer gewaltig. Sie nimmt Platz auf der Platte des Laptops weg und ist gewöhnlich genau so zugemüllt mit Bloatware – also kostenlosen Testversionen diverser Softwarekategorien – wie der Laptop selbst frisch aus dem Karton. Mein bester Freund Herr Boot-USB-Stick ist dann immer gleich mit von der Partie. Auf neuen Geräten wird die Recoverypartition also gnadenlos platt gemacht. Während des Installationsprozesses von Windows überhaupt kein Thema. Gibt der Laptop den Geist an anderer Stelle auf, so dass die Festplatte noch verwertbar ist, die Daten aber weichen sollen (natürlich nicht ohne voriges Backup wichtiger persönlicher Dateien etc.), kann sich das als schwieriger erweisen. Eine ausgebaute Windows-Festplatte wird auch im externen Gehäuse an einem anderen Rechner gegebenenfalls die Recoverypartition nicht so ohne weiteres löschen lassen. Die Datenträgerverwaltung bietet bei einem Rechtsklick bloß die Hilfe an. Aber wozu durch die Hilfe scrollen und eh nicht das finden, was man sucht, wenn Tante Google es schneller beantworten kann.
Man muss allerdings etwas tricksen. Ein Hexenwerk ist es aber nicht, sich per Konsole zum gewünschten Ziel zu tippen. Per Tastenkombination Windowstaste+R landet man in der guten alten Eingabe. Hier sollte der Begriff ‘diskpart’ mittels Enter bestätigt werden, ein aufploppender Dialog ebenfalls. In der Datenträgerverwaltung muss man nun noch das gewünschte Laufwerk identifizieren. Dorthin gelangt man per Rechtsklick auf ‘Dieser Computer’ über den Kontexteintrag ‘Verwalten’. Dort dann bitte die Datenträgerverwaltung auswählen. Bis alle Datenträger angezeigt werden, können einige Sekunden vergehen. Es werden nur windowsbekannte Dateisysteme angezeigt, wie NTFS, FAT etc. Hat man den gewünschten Datenträger identifiziert, kennt man dessen Nummer. Bei mir Datenträger 4. Diese gilt es in der Konsole per Befehl ‘select disk Datenträgernummer’ einzutippen und so auf den gewünschten Datenträger zu springen. Ich hab das Ganze bereits erledigt und natürlich erst nachher beschlossen, einen Blogbeitrag draus zu machen, weshalb ihr hier an dieser Stelle nur fertige Screenshots bekommt. Der aktivierte Datenträger weist ja nun vermutlich mindestens zwei Partitionen auf, wovon eine die Wiederherstellungspartition sein dürfte. Diese gilt es mit dem Befehl ‘list partition’ nun in der Konsole anzeigen zu lassen. Dort sind die Partitionen wieder nummeriert und ihr ahnt sicher wie es weiter geht. Richtig! Wieder werden ein paar Worte in die Konsole getippt. Der benötigte Befehl: ‘select partition Partitionsnummer’. Um die Sache abzuschließen nun noch ein ‘delete partition override’ hinterher geschoben und die unnötige Wiederherstellungspartition hört augenblicklich auf zu nerven.
Extrem wichtig ist allerdings ein Backup der Partition, sollte es sich lediglich um einen Festplattenwechsel im Laptop handeln, und dieser – warum auch immer – wieder in den Originalzustand versetzt werden. In meinem Fall war es ja eine Festplatte, deren Wirt den Geist aufgegeben hatte. Da braucht man keine Hersteller-Recovery mehr. Zum Glück.
Netzlaufwerkverbinden: Benutzerlogin wird nicht gespeichert
Im neuen Laptop kam dann natürlich in einem Moment, wo es eigentlich schnell gehen soll, das Problem der Netzlaufwerke. Natürlich habe ich beim Aufsetzen des Laptops vergessen, dass ja daheim ein NAS herum seht, auf dessen Inhalte die Laptopinhaberin auch Zugriff bekommen soll. Und zwar über ihren eigenen Login nur auf ihre Bereiche. Windows kann sich das ja parallel zum Nutzer des Laptops merken. Normalerweise. Netzlaufwerk verbinden, Laufwerksbuchstaben etc. auswählen, Logindaten des Benutzers für den Server eingeben, Haken zum Speichern der Zugangsdaten setzen, fertig. Zugriff gewährt. Direkt nach der Durchführung dieser Aktion alles erste Sahne. Fährt man den Rechner beim nächsten Mal aber hoch: Grand malheur! Schlechtes Kurzzeitgedächtnis würde man meinen. Warum und wieso? Kann man in kurzer Zeit nicht ergründen. Die letztlich sinnvollste Lösung ist wohl tatsächlich über Windowsbordmittel zu gehen. Die sind – wie eingangs erwähnt – praktisch, nützlich, und wie die Eier zu Ostern von Mama, gut versteckt. Das Zauberwort heißt; gar nicht unkompliziert und total logisch ‘Windows-Anmeldeinformationen’. Ist irgendwo in der Systemsteuerung zu finden (Systemsteuerung\Alle Systemsteuerungselemente\Anmeldeinformationsverwaltung). Kann auch auf der Metrooberfläche (Windows-Taste drücken) einfach eingetippt werden. Sollte dann nach ausreichend Zeichen als oberstes Ergebnis auftauchen und darf gerne angeklickt werden. Je nach aktiver Nutzung des Computers und Windows sind hier ggf. bereits einige Einträge im unteren Teil zu finden. Ich hab noch ein paar Einträge bei den generischen Anmeldeinformationen. Wichtig für uns sind jetzt allerdings die Angaben unter ‘Windows-Anmeldeinformationen’. Dort sind etwaige Netzlaufwerksanmeldeinformationen gelistet.
Sollten mehrere Haushaltsmitglieder den betroffenen Computer benutzen, aber nicht die selben Netzwerkfreigaben bekommen – für die Synchronisation eigener Dateien auf ein NAS beispielsweise – sollte man den Vorgang in jedem Windowsbenutzerkonto mit den entsprechenden Netzwerkzugangsdaten wiederholen. Auch wenn diverse Windowskonten die selbe Netzwerkfreigabe nutzen, muss bei jedem Konto der Vorgang wiederholt werden. Etwas umständlich, aber auf jeden Fall wirkungsvoll. Seit dem funktioniert das Kurzzeitgedächtnis von Windows auf unserem Laptop wieder.
Viiiiiiielen Dank, seit drei Tagen versuchte ich erfolglos die verdammigten Wiederherstellungspartitionen los zu werden, dank Deiner tollen Anleitung hat es endlich geklappt :-)
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Freut mich zu lesen!
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