Ein Tablet ist für mich ja eher ein Spielzeug. Haben muss ich keins, haben wollen natürlich schon. Als Technikfetischist wäre es auch ungewöhnlich, keins haben zu wollen.
Da es allerdings keinen wirklichen Bedarf gibt, habe ich bisher auch keines gekauft. Weil mich aber interessiert hat, ob es sich für zu Hause oder unterwegs gar doch zum produktiven Arbeiten eignet – statt eines Laptops – habe ich einfach mal bei Sony angefragt, ob sie mir nicht ein Testgerät schicken wollen. Sie wollten. Zwei Wochen habe ich zum Ausprobieren Zeit. Eine Woche ist nun schon rum und ich gebe mal einen ersten Eindruck ab.
Das Design gefällt mir persönlich sehr gut. Ich bin da eher Purist, weshalb mir das Gerät sofort gefallen hat. Runde Ecken, wie sie bei Apple ja patentiert sind, sind eh nicht so mein Fall. Bei seinem 10”-Display glaube ich auch nicht, dass flachere Kanten da einen Vorteil beim Halten des Tablets hätten. Meist hält man die Dinger ja doch mit zwei Händen. Finde es so wie es ist genau richtig. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die Rückseite ist aus mattem Kunststoff, das Display spiegelt sehr stark, was sich aber mit dem Helligkeitsregler kompensieren lässt. Fingerabdrücke fallen dann ebenfalls nicht mehr sonderlich auf. Aber wer sich durch so was noch gestört fühlt, sollte sowieso wieder ein Nokia 5110 benutzen.
Das Tablet Z kommt mit allen benötigten Anschlüssen – bis auf HDMI. Da hätte schon noch eine Buchse irgendwo ins Gehäuse gepasst. Ansonsten findet man Klinke, Micro USB, Micro SD, SIM-Slot und sogar einen Infrarotsensor. Damit lässt sich das TV nebst Blu-Rayplayer etc. steuern. Man muss also nicht mehr zwangsläufig 735 Fernbedienungen auf dem Couchtisch liegen haben. Funktioniert übrigens auch mit Nicht-Sony-Geräten super und ohne großes Gefriemel.
Bisher handhabe ich es so, dass ich daheim mein Smartphone zur Seite lege und alles, was ich damit sonst tun würde, nun mit dem Z erledige. Man will ja wissen, wie sich ein 10-Zöller so im Alltag bewehrt. Ich steuere also meine Sonos, greife auf mein NAS zu, steuere die Glotze damit. Hinzugekommen sind – auf Grund des großen Displays – abends im Bett eher mal die neusten Videos einiger abonierter Kanäle zu durchforsten. Emails lesen ist auch wesentlich komfortabler. Aber beantworten tu ich die immer noch am liebsten am Rechner. Lesen ist auf meinem I9000 allerdings bisher auch nur bei wichtigen Mails der Fall gewesen. Auch der Kindle liegt zugunsten des Tablet Z erst einmal an der Seite.
Evernote lässt sich bequemer nutzen, der Dateibrowser macht nun mehr her, der Workflow – sofern man ein Tablet statt eines Smartphones für bestimmte produktive Dinge her nimmt – geht doch einiges flüssiger von der Hand. Insgesamt macht es auf einem großen Tab schon mehr Spaß, die Apps zu benutzen, die sich produktiver nutzen lassen.
Alles in Allem hat das Xperia Tablet Z einen ersten guten Eindruck hinterlassen. Etwas mehr – eventuell mit Benchmarks – gibt es dann in einem abschließenden Test, bei welchem ich dann genauere Angaben zur Akkulaufzeit und der produktiven Nutzung machen werde. Dazu werde ich Evernote noch etwas ausführlicher benutzen, Facebook, Gmail und andere Office-/Produktivitätstools. Je nach Zeit gibt es das alles inkl. dem einen oder anderen Benchmark, der natürlich nicht unter Laborbedingungen entstehen wird, sollte ich dazu kommen.