Update nach langer Zeit (13.08.2017):
Leider musste ich – teils auch schon einige Wochen nach dem Erscheinen dieses Berichts – feststellen, dass der verbaute USB 3 Controller gelinde ausgedrückt, nichts taugt. Anfangs hatte ich immer wieder mal Probleme, die ich erst auf ein Treiberproblem mit dem Rechner schob. Mittlerweile kann ich keine USB 3 Datenträger mehr am Hub nutzen, ohne, dass es zu Fehlern kommt. Zwei mal hat mir das Hub die Boottabelle meines USB-Sticks (der hier aus dem Test) zerschossen. Und weiterhin kommt es zu Problemen, wenn man einen USB 3 Massenspeicher anschließt und große Datenmengen übertragen will. Die Übertragung geht dann runter bis auf null runter, bleibt minutenlang dort stehen oder wird gar nicht fortgesetzt. Das Pausieren des Kopiervorgangs lässt das Hub dann zwar weiter arbeiten, die Dateien sind dann aber inkonsistent und demnach dann fehlerhaft. Das Problem habe ich mit zwei USB 3 Sticks, einigen alten 2,5” HDDs in zwei USB 3 Gehäusen reproduzieren können. USB 2 Datenträger werden weiterhin anstandslos akzeptiert und bearbeitet.
Zuerst hatte ich mir gedacht, dass USB 3.0 brauchbar sein dürfte, als ich vor geraumer Zeit meinen PC mit neuer Hardware ausstattete. Mein MSI Board hat davon auch ausreichend verbaut. Zwei Anschlüsse sind per internem Kabel mit der beigelegten Slot Blende nach hinten aus dem Gehäuse verlegt. Sind dort nur sehr unpraktisch für meinen USB Stick zu erreichen. Auch wenn ich für die meisten Daten bisher die Front USB 2.0er Anschlüsse genutzt habe, ist diese Methode irgendwie sinnbefreiend. Also mal im Netz nach brauchbaren Lösungsansätzen gesucht.
Dort stieß ich dann auf den Anker Uspeed USB 3.0 Hub mit Lade Port. Das Versprechen, Daten mit bis zu 5 GB/s zu übertragen, konnte nicht ich nicht ausreizen, da mein Stick diese Datenraten nicht her gibt. Ob sich die 5 GB/s also wirklich ausschöpfen lassen, konnte ich also leider nicht testen. Dennoch verlief der gesamte Test zu meiner Zufriedenheit.
Komme ich doch auch einfach mal zur getesteten Schreib-/Lesegeschwindigkeit. Mein Stick ist ein Corsair Survivor 64 GB und soll mit 70 MB/s schreiben, sowie mit 85 MB/s lesen können. Ersteres konnte ich am PC selbst wie am Anker Hub mit 68,7 MB/s, Zweiteres mit 87,3 MB/s vermessen. Das Hub bremst also mit dem 1m USB Kabel nicht aus. Jedenfalls nicht in dem Bereich, was mich fürs erste zufrieden stellt. Zumal die Daten sowieso meist zwischen PC und Stick hin und her geschoben werden, während ich noch anderes am PC erledige. Unformatiert kam der Stick am Hub beim Schreiben übrigens sogar auf Durchschnittswerte von 167 MB/s. Nützt mir und Windows zwar herzlich wenig, zeigt aber, das der Hub auf jeden Fall noch Spielraum nach oben hat.
Den nutzt der geneigte USB 3.0 Gerätebesitzer dann an den sieben USB Ports am Hub aus. Ein achter – rot gefärbter – Port lädt vornehmlich iDevices mit den erforderlichen 2 Ah. Nicht-iDevices und andere USB 2.0 Gadgets betankt dieser Lade Port zwar auch, allerdings offenbar bloß mit den für USB 2.0 üblichen 500 mAh. Als Datenport dient dieser Anschluss nicht. Die Datenports werden im Übrigen mit 900 mAh gefüttert, was eine möglichst hohe Datenrate gewährleisten soll. Damit das alles auch so wunderbar funktioniert, wie es umworben wird, liefert das oben erwähnte Netzteil 12 V bei 4 Ah. Eine grüne LED meldet die Bereitschaft für all diese Möglichkeiten, sobald der Hub angeschlossen ist. Es müssen übrigens immer beide Kabel angeschlossen sein, damit der Hub seinen Dienst verrichtet. Die Ports sind alle samt mit ausreichend Platz zum Nachbarport im Gehäuse verteilt. Dicke unhandliche Sticks und Stecker müssen also keine Berührungsängste haben.
Was ist sonst noch im Karton?
Neben dem Hub in einem schwarzen Kunststoffgehäuse mit vier kleinen Gummifüßchen, welches recht wertig, sehr leicht aber vor allem stabil wirkt, liegt das mit ca. einem Meter ausreichend lang ausfallende USB 3.0 Kabel sowie ein – leider nicht ganz so wertig und stabil wirkendes – externes Netzteil mit Kaltstromkabel bei. Die Kabellage vom Netzteil kommt insgesamt auf eine ca. Länge von zwei Metern. Eine englische Bedienungsanleitung liegt bei, sowie eine Registrierungskarte. In der Anleitung findet man die Spezifikationen. Folgt man der Anweisung auf der Registrierungskarte, hat man Chance auf Codes für Preisnachlässe, kostenlose Vorverkaufsprodukte und schnelleren Service.
Beim ersten Anschließen meldet sich der Hub als Renesas USB Controller/Hub an. Ich kenne mich dazu zwar zu wenig mit derlei Detailreichtum bei Chips etc. aus, aber wen es interessiert, der findet im Gerätemanager weitere Angaben oder klickt gleich hier und sucht sich die entsprechenden Daten heraus.
Meine Meinung dazu?
Ausstattung und Leistung liegen voll im Rahmen und können überzeugen. Ein paar kleine Kritikpunkte kann ich jedoch noch anbringen. Die möchte ich jedoch als neutral aufgefasst wissen, da sie unter anderem von der Arbeitsumgebung abhängig sind.
Der Hub ist etwas zu leicht. Könnte ruhig etwas mehr Gewicht vertragen, damit er auf dem Tisch trotz der Gummifüßchen nicht so schnell verrutscht.
Schade ist weiterhin, dass die acht Anschlüsse auf beide Längsseiten des Gehäuses verteilt sind und sich die Daten- und Stromversorgung an der rechten Stirnseite befinden. In meinem Fall liegt der Hub dann verkehrt herum auf dem Tisch, da ich meinen PC links neben dem Tisch stehen habe. Die Beschriftung ist somit auf dem Kopf, der rote Ladeport dann auf der vom Nutzer abgewandten Seite. Dreht man den Hub herum, macht sich das niedrige Gewicht wieder bemerkbar. Nun wird der Hub nämlich von seinen Kabeln leicht herum gezogen, so dass er nicht längsseitig parallel zur Tischkante bzw. dem Bildschirm verläuft, was das Anschließen diverser Geräte natürlich vereinfachen würde. Legt man das gute Technikstück so auf den Tisch, dass man zwar von links und rechts alle USB Ports erreichen kann, entsteht unter Umständen ein netter Kabelsalat, der sich dann nicht so leicht verstecken lässt. So kann es durchaus sein, dass man bei voller Belegung des Hubs eben diesen öfters in die Hand nehmen muss, als es notwendig wäre. Vorbildlich ist hier der kleine Bruder ohne Ladeport. Der kommt mit sämtlichen Ports an nur einer Längsseite daher, was die Handhabung insgesamt wesentlich vereinfachen dürfte.
Da ich an sich die Bauform des Uspeed jedoch ganz gut finde, wären Schraublöcher eine Option. So kann man das Teil nämlich entweder an die Wand hinter dem Rechner, Bildschirm etc. oder gar unter die Schreibtischplatte dübeln. Dies in Verbindung mit etwas mehr Gewicht und der Bauform des kleineren Bruders wäre dann ein sehr guter Hub. Da ich leider aktuell nicht die Möglichkeit habe, den Hub auf die versprochenen 5 GB/s zu prügeln, werde ich das nachholen, sobald sich diese ergibt. Mein Bericht wird diesbezüglich natürlich dann ergänzt. Ich hoffe jedoch, dass auf Grund des doch recht happigen Preises das Geschwindigkeitsversprechen gehalten werden kann.
Anmerkung:
Getestet habe ich mit dem oben erwähnten USB Stick und der Software HD Speed, das ich bei PC Welt heruntergeladen habe.
Der Hub wurde mir kostenfrei von Anker zur Verfügung gestellt.